Sportvereinigung Großgräfendorf e.V.

75 Jahre Vereinsfußball in Großgräfendorf - Teil 2

Michael Böldicke, 23.05.2021

75 Jahre Vereinsfußball in Großgräfendorf - Teil 2

In unserem ersten Teil zum 75-jährigen Jubiläums der Abteilung Fußball haben wir die Nachkriegsjahre mit der Neugründung des Vereins 1946 als SG Union Großgräfendorf und der Sportplatzeinweihung 1950 betrachtet.

Im zweiten Teil schauen wir auf die sportliche Entwicklung in den Anfangsjahren und die Umbenennung des Vereins in BSG Aufbau Großgräfendorf zurück:

In der Sparte Fußball zeichneten sich zunächst Willi Neumann, Otto Demny und später Rolf Winter als Abteilungsleiter für die Organisation verantwortlich. Das Training übernahmen Johann Kiefer und Fritz Meinhardt. Am Spielbetrieb nahmen zunächst zwei Männermannschaften, eine Jugendmannschaft und zwei Schülermannschaften teil. Neben den Punktspielen konzentrierte sich die Sektionsleitung auf die Sportfeste und die Teilnahme an den Fußballturnieren in der Region. Für die Männermannschaft war bereits in der Premierensaison 1949/50 der Aufstieg in die 1. Kreisklasse, welche bis 1990 die höchste Spielklasse auf Kreisebene darstellte, greifbar nah. Sie scheiterte jedoch nach der 2:1-Niederlage im letzten Spiel an einem um ein Tor schlechteren Verhältnis. In den Folgejahren konnten weiterer Achtungserfolge erzielt werden. In den Spieljahren 1951/52 und 1952/53 erspielten die Unioner jeweils den Kreismeistertitel der 2. Mannschaften. 1953/54 gelang der 1. Mannschaft als Tabellendritter der ersehnte Aufstieg in die 1. Kreisklasse. Sie stieg im Folgejahr aber wieder ab.

Nach der Einschränkung der kommunalen Sportförderung zugunsten des Betriebssportes gelang es, wegen des relativ hohen Anteils der in Baubetrieben tätigen Mitglieder Mitte der 50iger Jahre als Betriebssportgemeinschaft Aufbau Großgräfendorf anerkannt zu werden. Träger wurden der Kreisbaubetrieb Merseburg und der Kreisvorstand der Baugewerkschaft. Die Anleitung und Kontrolle für die Sportvereinigung Aufbau oblag der Bezirksleitung Halle. Grundlage der Förderung war ein Wettbewerb, dessen Ergebnisse nicht nur innerhalb des Bezirkes, sondern auch in der gesamten DDR verglichen wurden. Gemessen wurden dabei gesellschaftspolitisches Engagement und sportliche Leistungen.

Durch gemeinsame Anstrengungen gelang es, die Initiativen aller Mitglieder auf die Schwerpunkte des Wettbewerbes 1955 auszurichten. Bei 883 Einwohnern und 219 Vereinsmitgliedern wurde ein Organisationsgrad von 24,9 Prozent erreicht und 1.944 Aufbaustunden geleistet. Das reichte für den Republiksieg innerhalb der Sportvereinigung Aufbau. Auf der Festveranstaltung in Dresden-Heidenau wurde der erfolgreichen Sportgemeinschaft aus Großgräfendorf dafür die Wanderfahne überreicht.

Nicht zuletzt erleichterte dieser Umstand die Baugenehmigungen und die Finanzierung des Sportlerheimes und der Kegelbahn.

Die Mitgliederentwicklung war in diesem Jahrzehnt allgemein positiv. 1951 wurde abteilungsübergreifend die 100er Grenze durchbrochen, 1955 waren es schon über 150 und Anfang 1959 fast 200.