1.Frauen : Spielbericht (2010/2011)
Halbfinale - 27.02.2011 14:00 Uhr
SV Großgräfendorf | SV BW Farnstädt | |||
2 | : | 1 | ||
(0 | : | 1) |
Finaaale! Oho ho ho ...
Nach fast genau sechs Jahren Frauenfußball in Großgräfendorf, sieht man einmal von den ersten Gehversuchen der 90’er Jahre ab, stand am Sonntag das bis dato wichtigste Spiel auf der Agenda. Dabei waren die Erfolgsaussichten nicht die Schlechtesten, konnte man doch die Blau-Weißen schon des Öfteren bezwingen. Dennoch begegnete man dem Gegner mit dem nötigen Respekt und erwartete eine Partie auf Augenhöhe.
Zunächst wurde diese Einschätzung auch vollauf bestätigt. Beide Mannschaften neutralisierten sich weitestgehend und Tormöglichkeiten waren Mangelware. Lediglich ein Kopfball Ollendorfs, nach Freistoß Losacks, konnte als torgefährlich eingestuft werden. Im Großen und Ganzen war aber auf beiden Seiten jede Menge Stückwerk zu sehen, garniert mit vielen Fehlpässen und taktischen Missverständnissen. Nach 10 Minuten wurde das zögerliche Abtasten von den Farnstädterinnen beendet. Konnte Torhüterin Hennig zunächst noch im Nachfassen klären, war sie zwei Minuten später bei einem Freistoß aus 12 Metern machtlos – 0:1 (12.). Ursprung dieses Freistoßes war ein total verunglücktes Abspiel Prosches, worauf der Gegenzug der Gäste nur regelwidrig verhindert werden konnte. In der Folge erspielten sich die Farnstädterinnen ein leichtes Übergewicht. Dadurch kamen die Gäste zu einigen aussichtsreichen Möglichkeiten, doch fehlte ihnen das nötige Glück. Unser Team agierte bis zum Seitenwechsel oft zu zögerlich, ohne Struktur und war weit vom spielerischen Optimum entfernt. Distanzschüsse von Heller und Losack sowie eine verpasste Gelegenheit Broses sprangen dennoch heraus. Mit der verdienten Führung der Farnstädterinnen ging es schließlich zum Pausentee.
Die ersten Minuten der zweiten Halbzeit zeigten ein kaum verändertes Bild. Farnstädt war zunächst zwingender und Großgräfendorf agierte weiterhin mit zu großer Fehlerquote. Doch sollten sich die Verhältnisse schnell umkehren. Besonders die Einwechslung von Malzahn, die nach langer Verletzungspause endlich wieder zur Verfügung stand, machte sich deutlich bemerkbar und brachte der Heimabwehr mehr Stabilität. Dadurch konnten nun auch aus der Defensive mehr Impulse gesetzt werden, und dem Mittelfeld wurden einige Laufwege erspart. So verschob die Swiatek-Acht das Spielgeschehen immer häufiger in die Gästehälfte, und kam folgerichtig zu einigen sehr guten Möglichkeiten, auch wenn Lauf- und Passspiel oft noch suboptimal waren. Doch Chancen zu erspielen ist das Eine, diese zu nutzen das Andere. Beispiele hierfür lieferten Heller (41.) und Brose (43., 44.) zur Genüge, indem sie allerbeste Möglichkeiten liegen ließen. Schließlich wurden diese verstärkten Bemühungen aber doch mit dem nun verdienten Ausgleich belohnt. Heller, neben Losack die beste Spielerin der Heimacht, bediente Ollendorf, der zumindest in dieser Situation alles gelang – 1:1 (48.). Jetzt war unsere Mannschaft oben auf und nutzte die nachlassende Gegenwehr zu weiteren verheißungsvollen Offensivaktionen, die aber allesamt zu ungenau vorgetragen wurden. Die Entlastungsangriffe der Farnstädterinnen verpufften meist in einer nun sicheren Abwehr und alle Beteiligten verschwendeten erste Gedanken an eine mögliche Verlängerung. Aber denkste, als die dritte Minute der Nachspielzeit gerade anbrach, bekam Malzahn 25 Meter vor dem Tor den Ball, zog einfach ab und überwand mit einer Bogenlampe die zu weit vorn stehende Torhüterin – 2:1 (63.). Direkt danach war Schluss und die Freude über den Finaleinzug groß.
Recht glücklich, auf Grund der zweiten Halbzeit aber nicht unverdient, ziehen unsere Frauen ins Finale des Kreispokals ein. Es hätte sich aber auch niemand beschweren dürfen, wenn dies den Farnstädterinnen gelungen wäre, doch versäumten diese in der Großgräfendorfer Schwächephase nachzulegen.
Im Finale treffen unsere Frauen auf den SV Germania Kötzschau, mit dem man auch in der Meisterschaft um den Titel kämpft. Wünschen wir unseren Frauen für das Endspiel optimale 60 Minuten, und ihrem Trainer, dass dieser Wunsch in Erfüllung geht - berücksichtigt man die immer auffälliger werdende Verfärbung seines Haupthaares.
Quelle: Maik Heinel