1.Frauen : Spielbericht (2010/2011)
Finale - 01.05.2011 10:30 Uhr
Germ. Kötzschau | SV Großgräfendorf | |||
1 | : | 3 | ||
(0 | : | 0) |
POKALSIEG!
SV Germania Kötzschau gegen SV Großgräfendorf, der Ligaerster gegen den Ligazweiten – besser hätte das Frauenkreispokalfinale in Brausbedra nicht besetzt sein können. Wie schon im Halbfinale gegen den SV BW Farnstädt, welches erst mit dem Schlusspfiff für die Großgräfendorferinnen entschieden worden war, konnte somit auch im Finale ein Spiel auf Augenhöhe mit einem knappen Ausgang erwartet werden.
Vom Anpfiff ab wurde diese Einschätzung vollauf bestätigt. Beide Teams neutralisierten sich weitestgehend und folglich waren Tormöglichkeiten auf beiden Seiten kaum zu verzeichnen. Immer auf eine stabile Defensive bedacht, agierten beide Mannschaften sehr vorsichtig, wodurch den Zuschauern in der ersten Halbzeit kaum Höhepunkte geboten wurden.
Dies sollte sich zu Beginn der zweiten 30 Minuten nicht ändern, wirkte das Angriffsspiel beider Finalteilnehmer doch wenig durchdacht. Aus Großgräfendorfer Sicht ist die gute Abwehrarbeit zu loben, allerdings wurde diese immer wieder durch unnötige Fehlpässe im Aufbauspiel zu Nichte gemacht. Erst als SVG-Spielführerin Brose mit zwei Distanzschüssen knapp scheiterte, nahm die Partie Fahrt auf und entwickelte sich endlich zu einem richtigen Pokalfight. Jedoch brachten gute Offensivansätze über Böhm, Heller und Ollendorf keine aussichtsreichen Abschlussmöglichkeiten mehr ein. Auf der anderen Seite mühten sich die Kötzschauer zwar redlich, konnten aber ebenfalls kaum Chancen herausspielen. In den letzten Minuten zeigten sie sich jedoch mit mehreren Standartsituationen gefährlich, welche allerdings allesamt ungenutzt blieben. Somit ging es mit einem torlosen Remis in die zwei Mal fünfminütige Verlängerung.
In den ersten fünf Minuten hatten beide Kontrahenten je eine nennenswerte Möglichkeit. Zum einen zögerte Ollendorf zu lange, so dass ihr Schuss abgeblockt werden konnte. Im eigenen Strafraum reagierte sie dagegen Gedankenschnell, indem sie einen strammen Freistoß per Flugkopfball aus der Gefahrenzone bringen konnte. Ansonsten stand die Abwehr um Losack, Malzahn und Eichmann weiterhin stabil und machte Hennig im SVG-Tor, die sich das ganze Spiel über als sicherer Rückhalt zeigte, die Arbeit leicht.
In den letzten fünf Minuten drängten nun vor allem die Großgräfendorferinnen auf die Entscheidung. Angetrieben durch die vom Müchelner E-Junioren-Kreispokalfinale nun fast verdoppelte Fanschar drückte die Swiatek-Acht auf den Siegtreffer. Hierbei wurde ein abgefälschter Linksschuss Ollendorfs von der Germania-Torfrau gut zur Ecke pariert. Den anschließenden Eckstoß Broses köpfte wiederum Ollendorf Zentimeter über das Quergebälk. Die letzte Gelegenheit hatten die SVG-Frauen per Freistoß, welchen Losack aus fast 20 Metern mit kurzem Anlauf an die Unterkante der Latte nagelte, wovon das Spielgerät ins Feld zurückfiel und entschärft werden konnte.
Beim zwangsläufig folgenden Neunmeterschießen mussten die Großgräfendorferinnen vorlegen. Brose machte den Anfang und brachte die SVG mit Glück in Front, als ihr mittig aufs Tor platzierter Schuss irgendwie den Weg zwischen den Händen der Germania-Torfrau und der Unterkante der Latte ins Tor fand. Ollendorf, die für Hennig den Platz zwischen den Pfosten eingenommen hatte, musste beim ersten Versuch der Germanen nicht eingreifen, denn dieser ging knapp über das Tor. Für die Großgräfendorferinnen erhöhte anschließend die sicherste SVG-Schützin Malzahn, mit einem platzierten Schuss ins linke untere Eck, auf 2:0. Nachdem die Germanen auf 2:1 verkürzen konnten, währte deren Hoffnung nur kurz, da Losack sicher zum entscheidenden 3:1-Siegtreffer einschoss. Nun war der Jubel groß und die Anspannung wich bei den Spielerinnen wie auch bei den Fans der Freude über den zweiten Pokalerfolg eines SVG-Teams an diesem Tag, nachdem knapp eine Stunde zuvor die E-Junioren in Mücheln als Sieger vom Platz gegangen waren.
In einer nicht immer hochklassigen, aber zum Ende hin äußerst spannenden Begegnung, in der zwei gleich starke Mannschaften ihre Möglichkeiten hatten, das Spiel durch ein wohl entscheidendes 1:0 in der regulären Spielzeit sowie in der Verlängerung zu entscheiden, siegte am Ende das Team mit den besseren Nerven beim Neunmeterschießen. Gratulation SVG! Etwa sechs Jahre nachdem eine Handvoll Spielerfrauen im Schneegestöber begannen das Fußballspiel zu erlernen, gelang nun bereits im dritten Anlauf, seit der Teilnahme am aktiven Spielbetrieb, der bis heute größte Erfolg – der POKALSIEG!
Quelle: Michael Böldicke