Sportvereinigung Großgräfendorf e.V.

1.Männer : Spielbericht (2012/2013)

Kreisliga Staffel 1
7. Spieltag - 13.10.2012 15:00 Uhr
SV Großgräfendorf   SG Spergau 1891
SV Großgräfendorf 2 : 0 SG Spergau 1891
(0 : 0)

Oldies trumpfen auf

Mannschaftliche Geschlossenheit lässt eine mehr als angespannte Personalsituation vergessen machen. Die Vorbereitung für das anstehende Heimspiel kam für Trainer Kohler wohl einem Horrorszenario gleich, da er zu den schon bekannten Absagen immer wieder Informationen über neue Ausfälle erhielt. Ebeling, Eimicke, Böldicke, Gebauer, Schönleiter, Scheffel und Zachäus. Nein, diese Namen bildeten nicht das Gerüst für die Partie gegen Spergau, sie standen auf der Seite der Ausfälle. Das wäre sicher alles verkraftbar, würde es sich bei genannten Akteuren nicht ausnahmslos um Stammkräfte handeln. Nur den Bemühungen von Trainer Kohler UND der Bereitschaft einiger Spieler war es zu verdanken, dass trotzdem ein konkurrenzfähiges Team ins Rennen geschickt werden konnte. Realistisch gesehen, wäre unter diesen Umständen ein Sieg gegen das Team aus Spergau einer großen Überraschung gleichgekommen.

Was die Zuschauer, in der Anzahl leider zu wenig, dann aber von unserer Mannschaft zu sehen bekam, war nicht zu vergleichen mit den Auftritten in Beuna oder im Heimspiel gegen Germania Kötzschau. Immer wieder lautstark (aber sachlich) angetrieben von Interimskapitän Friedemann half einer dem anderen in wirklich jeder noch so brenzligen Situation. Sichtlich beeindruckt von dieser Geschlossenheit brauchten die Spergauer eine gewisse Zeit, um sich in die Partie zu spielen. Trotz aller Bemühungen auf beiden Seiten konnten bis auf einige Distanzschüsse jedoch in Halbzeit eins keine nennenswerten Offensivaktionen verbucht werden. Als Schiedsrichter Felgner dann ohne Nachspielzeit zum Pausengetränk bat, sah sich unsere Team schon zur Hälfte am Ziel seiner Wünsche. Allerdings musste auf Grund von diversen Umständen (Trainingsrückstand, lange Spielpause usw.) damit gerechnet werden, dass sich der in Halbzeit eins betriebene Aufwand mit zunehmender Spieldauer negativ auswirken würde.

Doch diese Befürchtung konnte die Mannschaft bis weit in die zweite Halbzeit mit einer Energieleistung widerlegen, welche sich der einheimische Anhang in jedem Spiel von ihr wünscht. Langsam, aber nicht zu spät, begriff die Elf von Trainer Kohler, dass gegen diesen Gegner vielleicht mehr als nur das erhoffte Remis zu holen ist. Besonders präsent zeigte sich dabei die rechte Seite mit dem wiederum starken Geier. In der 55. Spielminute geschah dann das nicht unbedingt für möglich gehaltene, als Rendke mit einem überragenden Tackling den Ball im Mittelfeld eroberte und diesen sofort auf Friedemann weiterleitete. Letzterer bediente dann nach kurzem Blickkontakt mit einer Traumflanke den im Strafraum lauernden Wedler, der sich diese Chance nicht nehmen ließ und den Ball im langen Eck versenkte - 1:0. Nun griff Schiedsrichter Felgner noch offensichtlicher in die Partie ein und benachteiligte beide Mannschaften mit zum Teil sehr fragwürdigen Entscheidungen bei der Bewertung von Foulspielen, Eckstößen und Abseitsentscheidungen. Ganz abgesehen von mehreren kuriosen Vorteilsauslegungen. Nach etwa 60 Minuten erreichten die Gäste dann langsam ein leichtes optisches Übergewicht. Da ihrem Spiel aber die kreative Linie fehlte, blieb die Überlegenheit ein Muster ohne Wert. So wuchs mit zunehmender Dauer auch ihre Unzufriedenheit über das eigene, doch relativ ungefährliche Offensivspiel. Dem nicht genug, mussten sie mitten in ihrer leichten Drangperiode den nächsten Rückschlag hinnehmen. In dieser Situation spielte Kapitän Friedemann einen überragenden Pass auf Wedler. Der wiederum zeigte, dass er seinen früheren Torjägerinstinkt noch nicht verloren hat, und überwand den herauseilenden Torhüter mit einem Lupfer zum 2:0 (67.). Nun war der Jubel bei Trainer Kohler und seinen Mannen groß. Kurze Zeit später hätte Friedemann seine starke Leistung krönen können, doch leider wurde sein starker Distanzschuss vom Pfosten aufgehalten (70.). Wieder einmal Pech. Wie oft musste er das in dieser Saison schon erleben? Bei der gefährlichsten Gästeaktion in Halbzeit zwei zeigte dann Mittag, dass man sich auf der Torhüterposition die wenigsten Sorgen machen muss. Nach einem Fehler unserer Defensive lenkte er einen Schuss mit überragender Parade gerade noch an den Pfosten (72.). Von dieser Aktion etwas wachgerüttelt, versuchten die Spergauer nun noch einmal etwas Druck zu erzeugen. Es folgte eine, allerdings nur kurz andauernde Phase, in der sich unsere Mannschaft kaum noch aus der eigenen Hälfte befreien konnte. Da aber Schukies seine Abwehr in überragender Manier führte, überstand die Mannschaft auch diese Zeit. Das Bauch und Rähme erstmals in dieser Saison zu Kurzeinsätzen kamen, musste Trainer Kohler besonders angestachelt haben. So funktionierte er sich in der 88. Minute kurzerhand zum Spielertrainer um und nahm noch einige Minuten am Spiel teil. Als dann der Schlusspfiff ertönte, war der Jubel über den nicht zu erwartenden Erfolg natürlich groß.

Fazit: Danke an das gesamte Team für eine geschlossene Mannschaftsleistung, wie man sie lange nicht zu sehen bekam. Neben den genannten Dingen war vor allem das Auftreten von Friedemann als Kapitän der Garant für den erreichten Erfolg. Er hat das Amt eines Spielführers so ausgeübt, wie man es besser nicht machen kann. Und das war in dieser Partie und unter diesen Umständen sicher nicht einfach. Ein Dank hiermit an Patrick. Bleibt nun zu hoffen, dass sich die personelle Lage bis zum nächsten Spiel wieder entspannt. Denn gegen eine Mannschaft wie Spergau (in dieser Verfassung) mag es mit einer solchen Notelf noch reichen, was man gegen ein Team wie z.B. Wallendorf bezweifeln sollte. Der Begriff Notelf bezieht sich aber nur auf Dinge wie Fitnesszustand und Altersstruktur. Aber getreu dem Motto eines großen Bremer Trainers gibt es keine jungen und alten Fußballer, nur schlechte und gute. Nicht wahr Helmut Hauschild. Anschließend sei Trainer Müller noch gesagt, dass Spiele nicht oder nur selten mit dem Mund entschieden werden. Vergessen werden sollte auch nicht unser Verteidiger Hepach, welcher sich nach langer Auszeit und ohne Training bereit erklärt hat, der Mannschaft in dieser schwierigen Phase zu helfen.